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11. Gebot: Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen

Vortrag und Diskussion mit Daniela Wakonigg und David Farago
05/01/2016
Salon des Amateurs | Bar in der Kunsthalle
Grabbeplatz 4 | 40213 Düsseldorf
Kein Eintritt
05/01/2016

11. Gebot: Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen
In jedem Sommer findet in Deutschland ein Kirchentag statt: abwechselnd der „Katholikentag“ und der „Evangelische Kirchentag“. Jedes Jahr in einer anderen, auserwählten Stadt und jedes Jahr fließen Millionen Euro Steuergelder in die Hände der klerikalen Programmgestalter. An den mehrtägigen Events gibt es Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen rund um den eigenen Glauben und die eigene Kirche, Gottesdienste und Live-Konzerte. Ziel der Kirchentage ist es, durch den Happeningcharakter insbesondere die junge Generation an die Kirche zu binden, Presseberichterstattung zu generieren und sich so mit explizit christlichen Standpunkten deutlich sichtbar in den gesellschaftlichen Diskurs einzumischen. Egal wie hoch verschuldet Stadt und Land sind, egal wie sehr der Putz von den Schulwänden bröckelt, egal ob Schwimmbäder geschlossen und Nahverkehr teurer werden, die sommerlichen Großmissions-Veranstaltungen werden fraglos finanziert. Die Summen der öffentlichen Zuschüsse schwanken zwischen 2 und 10 Millionen Euro pro Kirchentag. Seit 2001 flossen rund 90 Millionen Euro an allgemeinen Steuergeldern in die Subventionierung der Sommerfeste der Kirchenvereine. Ohne jede rechtliche Grundlage. Wo bleibt da die verfassungsrechtlich eingeforderte staatliche Neutralität in Weltanschauungsfragen? Seit 2014 tourt daher die bundesweit agierende Gruppe: „11.Gebot: Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!“ mit einer 3 Meter hohen Moses-Figur immer in jene Städte, denen die klerikale PR-Großveranstaltung droht. Das sind: 2014: Regensburg, 2015: Stuttgart, 2016: Leipzig (hat 700 Millionen Euro Schulden, einen Katholikenanteil von 4% und trotzdem 1 Millionen Euro für den Katholikentag bewilligt) 2017: wegen des Reformationsjubiläums sieben Städte gleichzeitig, Berlin und zum Abschluss Wittenberg, 2018: Münster, 2019: Dortmund… Inzwischen haben die Aktionen des 11. Gebots bewirkt, dass diese Praxis des Geldflusses von arm zu reich langsam in das kritische Bewusstsein der Bürger dringt und so hat der Stadtrat in Münster erstmals mit dem reibungslosen Durchwinken der Millionenzuschüsse gebrochen und im März 2015 den von der katholischen Kirche beantragten städtischen Zuschuss von 1,2 Millionen Euro NICHT bewilligt!

Die freie Journalistin Daniela Wakonigg (*1973) war an den Aktionen und Diskussionen in Münster maßgeblich beteiligt und wird uns von den Geschehnissen in Münster berichten und viele Bilder präsentieren. Weitere Informationen unter: www.11tes-gebot.de