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„Wer hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe …“ (Matthäus 25,29)

Fakten und Klarstellungen zur Kirchentagsrepublik Deutschland von Dr. Carsten Frerk
05/10/2022
Salon des Amateurs | Bar in der Kunsthalle
Grabbeplatz 4 | 40213 Düsseldorf
Eintritt frei / Mit einer Spende unterstützt du unsere Arbeit

„Wer hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe …“ (Matthäus 25,29) – Fakten und Klarstellungen zur Kirchentagsrepublik Deutschland von Dr. Carsten Frerk
2027 soll der Evangelische Kirchentag in Düsseldorf stattfinden. Am 23. Juni 2022 hat der Rat der Stadt Düsseldorf beschlossen, das religiöse Großevent mit mindestens 5,8 Millionen Euro zu subventionieren. Die von der Stadtverwaltung vorgestellte Beschlussvorlage sieht vor, dass neben der Arbeit der Verwaltung sämtliche Gebühren von städtischer Seite getragen werden.
Gegen diesen Ratsbeschluss regt sich Widerstand in der mehrheitlich konfessionsfreien Stadtbevölkerung. Nicht zuletzt, weil bereits 2022 lediglich noch 15 % der Düsseldorfer:innen Mitglied in der evangelischen Kirche sind und deren Anteil bis 2027 voraussichtlich gegen 10 % sinken wird. Zudem ist die Kommune hoch verschuldet und zahlreiche dringliche Projekte, die der Stadtgesellschaft dienen, können nicht realisiert werden. Viele Menschen fragen sich deshalb, warum die milliardenschwere evangelische Kirche ihren Kirchentag nicht selbst finanziert.
Politiker:innen und Kirchenvertreter:innen behaupten regelmäßig, Kirchentage würden sich für die Städte rechnen. Es werden „Einnahmen in Millionenhöhe“ durch Besucher:innen angeführt und die große gesellschaftspolitische Relevanz für Bürger:innen aller Weltanschauungen unterstrichen. Es fallen Begriffe wie „regionalökonomische Effekte der Kirchentage“, „Wertschöpfung“ und „Umwegrendite“.

Der Politologe Carsten Frerk wird in seinem Vortrag den Anspruch des Kirchentages (und der Düsseldorfer Verwaltung), ein gesellschaftspolitisch relevantes Großereignis zu sein, prüfen. Die Ergebnisse mehrerer Studien zu den Teilnehmer:innen, ihrer Motivation, ihren Präferenzen, Altersgruppen, Wahlpräferenzen etc, werden ein differenziertes Bild aufzeigen, wofür die Kirchentage ‚gut‘ sind und wofür nicht. Ebenso stehen die angegebenen regionalökonomischen Effekte auf dem Prüfstand.

Dr. Carsten Frerk
(*1945) ist Politologe, Journalist und Leiter der Forschungs­gruppe Weltanschauungen in Deutschland und war verantwortlicher Redakteur des Humanisti­schen Pressedienstes. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Forschung zur finanziellen Verflechtung von Staat und den beiden Amtskirchen in der Bundesrepublik Deutschland. Er hat mehrere Bücher zu kirchlichen Finanzen verfasst, u.a. das Violettbuch Kirchenfinanzen (Alibri) und Kirchenrepublik Deutschland. Christlicher Lobbyismus. (Alibri). Carsten Frerk ist im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.

ACHTUNG: Die Veranstaltung wird auch live ins Netz übertragen