Nietzsche, Nietzsche

Wie sich ein Kind aus seiner Religion herausdenkt – Nietzsches fundamentale Kritik am Christentum

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Hermann Josef Schmidt
07/03/2017
Salon des Amateurs | Bar in der Kunsthalle
Grabbeplatz 4 | 40213 Düsseldorf
Kein Eintritt
07/03/2017

Wie sich ein Kind aus seiner Religion herausdenkt – Nietzsches fundamentale Kritik am Christentum
„…ich gehe durch die Irrenhaus-Welt ganzer Jahrtausende, heiße sie nun „Christentum“, „christlicher Glaube“, „christliche Kirche“, mit einer düsteren Vorsicht hindurch – ich hüte mich, die Menschheit für ihre Geisteskrankheiten verantwortlich zu machen. Aber mein Gefühl schlägt um, bricht heraus, sobald ich in die neuere Zeit, in unsre Zeit eintrete. Unsre Zeit ist wissend… Auch der Priester weiß, so gut es jedermann weiß, dass es keinen „Gott“ mehr gibt, keinen „Sünder“, keinen „Erlöser“ – dass „freier Wille“, „sittliche Weltordnung“ Lügen sind. ..Jedermann weiß das: und trotzdem bleibt alles beim alten.“ So Nietzsche über das Christentum. Und: „Um zu prüfen, ob jemand zu uns, zu den freien Geistern gehört oder nicht – so prüfe man seine Empfindung für das Christentum. Steht er irgendwie anders zu ihm als kritisch, so kehren wir ihm den Rücken: er bringt uns unreine Luft und schlechtes Wetter.“ Nicht erst in seinem „Antichrist“ postuliert Nietzsche sein starkes Nein zum Christentum – es durchzieht sein Denken bereits von Kindesbeinen an: wie sich der Sohn des Pastorenhaushalts schon sehr früh in die Antike hinein und aus dem Christentum herausdachte schildert uns der Ausnahme-Nietzsche-Kenner und Kurator der Giordano-Bruno-Stiftung Prof. Dr. Hermann Josef Schmidt.

Seit 1968 Mitglied der Humanistischen Union hat sich Hermann Josef Schmidt zeitlebens säkular engagiert und religionskritische Vortragsreihen organisiert. 1968 promovierte er über Nietzsche und Sokrates. Lehrte Philosophie an der Universität Dortmund. Besondere Interessengebiete: Aufklärung durch Philosophie-, Weltanschauungs- und Religionskritik; Antike, Nietzscheforschung.